Der Reservegefechtsstand (RGS) der ČSLA in der Höhle bei Výpustek ...(ein Besuch im Mai 2014)

Die Höhle bei Vypustek wurde bereits im 17. Jahrhundert entdeckt. Im September 1883 weilte bereits der Fürst Johann hier in den Höhlen. Anfang des 20. Jahrhunderts (um 1920) wurde begonnen Phosphat Ton abzubauen. In der Höhle fand man besonders viele und sehr gut erhaltene Knochen und Skelette von Höhlenbären und Höhlenlöwen. Diese Funde liegen heute im Museum Anthropos in Brno und im Naturwissenschaftlichen Museum in Wien.

Nach der Besetzung der Deutschen Wehrmacht 1943, verlagerte die Deutsche Industrie ihre Flugzeugmotorenfabrik "Ostmark" in diese untertägige Anlage (UTA). Böden wurden betoniert und Fertigungsstrecken errichtet. Bis zu 600 Menschen sollen hier, laut jetzigen Betreiber, in 12 Stundenschichten gearbeitet haben. In den letzten Kriegstagen (April 1945) versuchte die abziehende Deutsche Wehrmacht in der unterirdischen Fabrik Feuer zu legen und den Eingang zu sprengen. Fast die gesamte Höhle war zerstört, einige Maschine brachte man in andere Fabriken rund um Brno. Was an Kleinteilen übrig blieb, fand bei den nahen Anwohnern ein neues zuhause.
Ab dem Jahre 1961 wurde ein Teil der Höhle mit Hilfe von Einbauten und Schutzelementen gegen Kampfstoffe zur Reserveführungsstelle der ČSLA ausgebaut. Der Bunker sollte 250 Personen Platz bieten. Dieser Reservegefechtsstand könnte durch die Überdeckung mit rund 55 m Felsgestein eine sehr hohe Schutzklasse gehabt haben. Alle notwendigen Schutzelemente wie, Filter, Zu- und Abluft (LTA), Überdruck, Netzersatzanlage, Dekonschleuse und Frischwasser waren für eine hermetischen Verschluss vorhanden. Erst zum Ende des Jahres 2006 wurde diese Anlage von der tschechischen Armee geräumt und der zivilen Nutzung übergeben. [1] 

Der Höhlenverwaltung der Tschechischen Republik entnimmt man folgende Informatiion zum Ort:

"Die Výpustek Höhle wurde schon vor den Jahrhunderten umfangreiches und einzigartiges unterirdisches System. Ihre Räume wurden ausdruckvoll im 20. Jahrhundert von der Förderung der Phosphatlehme und von der Wirkung der Tschechoslowakischen und Deutschen Armee bemerkt. In den 60. Jahren wurde in einem der Gänge ein unterirdischer Atombunker und heimlicher Befehlstandort gebaut. Während der Besichtigung lernen die Besucher die ganze Geschichte dieser ausgewöhnlichen Höhle, inbegriffen des letzten „sozialistischen Heimbaues“ kennen." [2]

Die Größe des genutzten, zum RGS ausgebauten Höhlenteil, entnehmen Sie bitte der Grafik [3]

(Quellen: [1] Archiv heimatgalerie, Besuch 05/2014, [2] https://visit.caves.cz/de, [3] https://alena.ilcik.cz/0711vypustek.php)