Komplexlager 12
Das Komplexlager 12 (KL12/MALACHIT), Objekt 16/07/630 war eine der flächenmäßig größten (Bruttofläche ca. 40.000m², ca. 13 km Stollen, Schutzklasse C) unterirdischen Lagerkomplexe der NVA.
Das KL12 (Rufname der NZ: "Abfahrtsignal") diente der Lagerung von Ausrüstung, Material und vor allem Munition für verschiedenste Waffensysteme der in der Militärkoalition des Warschauer Vertrages handelnden Truppen, speziell der strategischen Westrichtung. Die Untertageanlage war neben weiteren anderen Objekten Bestandteil der Strukturen, die in den vorgeschobenen Versorgungsbasen 2 und 12 zusammengefasst waren. Komplexlager waren Bestandteil der Strukturen der vorgeschobenen Versorgungsbasen, aber auch der normalen Lagerung von Reserven an Kampftechnik, Bekleidung, Ersatzteilen, Transporttechnik, etc. Als Komplexlager wurden als Worthülle die Lagerobjekte bezeichnet, die u.a. auch die
Kampftechnik und Bewaffnung, für die nach der Einnahme des Verteidigungszustandes im Rahmen der allgemeinen Mobilisierung aufzustellenden (weiteren) Mot.-Schützen- und Panzerdivisionen, wie auch der zusätzlichen Transportkräfte eingelagerte Technik, vorrätig zu halten hatten.
Das Objekt war, wie alle Objekte die mit ".2" enden, dem STMCRD (Stellvertreter des Ministers und Chef Rückwärtige Dienste) direkt unterstellt.
Das Komplexlager 12 (KL12/MALACHIT), Objekt 16/07/630 war eine der flächenmäßig größten (Bruttofläche ca. 40.000m², ca. 13 km Stollen, Schutzklasse C) unterirdischen Lagerkomplexe der NVA.
Das KL12 (Rufname der NZ: "Abfahrtsignal") diente der Lagerung von Ausrüstung, Material und vor allem Munition für verschiedenste Waffensysteme der in der Militärkoalition des Warschauer Vertrages handelnden Truppen, speziell der strategischen Westrichtung. Die Untertageanlage war neben weiteren anderen Objekten Bestandteil der Strukturen, die in den vorgeschobenen Versorgungsbasen 2 und 12 zusammengefasst waren. Komplexlager waren Bestandteil der Strukturen der vorgeschobenen Versorgungsbasen, aber auch der normalen Lagerung von Reserven an Kampftechnik, Bekleidung, Ersatzteilen, Transporttechnik, etc. Als Komplexlager wurden als Worthülle die Lagerobjekte bezeichnet, die u.a. auch die
Kampftechnik und Bewaffnung, für die nach der Einnahme des Verteidigungszustandes im Rahmen der allgemeinen Mobilisierung aufzustellenden (weiteren) Mot.-Schützen- und Panzerdivisionen, wie auch der zusätzlichen Transportkräfte eingelagerte Technik, vorrätig zu halten hatten.
Das Objekt war, wie alle Objekte die mit ".2" enden, dem STMCRD (Stellvertreter des Ministers und Chef Rückwärtige Dienste) direkt unterstellt.
Geschichte
Mit Zuname der Bombenangriffe der Alliierten in den letzten Kriegsmonaten auf Städte und Industrieanlagen in immer kürzeren Abständen mit immer mehr Präzision wurde in Deutschland zum Ende des 2. Weltkrieges begonnen, kriegswichtige Industrieanlagen aus den Städten in eigens dafür geschaffene unterirdische Anlagen zu verlegen. Es entstanden die U-Verlagerungen. In den Thekenbergen ließ das NS-Regime die Untertage (U) - Verlagerung (Deckname: Malachit) der Junkers-Werke Dessau als Bauvorhaben B2 von Häftlingen des KZ Buchenwald unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Berg treiben. Dabei verloren rund 7000 Häftlinge ihr Leben. Heute erinnert ein Gedenkstein und ein Museum in Langenstein-Zwieberge an dieses Verbrechen.
Nach Kriegsende war das Gebiet um Halberstadt kurzzeitig in den Händen der US-Streitkräfte. Die dazu stabsmäßig für militärische Operationen auf dem Kriegsschauplatz notwendige Stabsorganisation war unter US-Führung das SHAEF (Supreme Commander, Allied Expeditionary Force) unter Dwight D Eisenhower. Halberstadt wurde zuerst von US-Truppen besetzt, dann an die britischen Streitkräfte übergeben und im Zuge der Gebietstausche auf Grund der Abkommen von Teheran und Jalta, zur Demarkationslinie an der Elbe, durch die Rote Armee übernommen. Bis 1948 demontierten die Streitkräfte der GSBSD alle technischen Anlagen und bereitete das Stollensystem auf die Sprengung vor. Dem Widerspruch des Bürgermeisters von Halberstadt bei der sowjetischen Militäradministration ist es zu verdanken, dass dieses Vorhaben einer intensiven Prüfung unterzogen wurde bzw. 1947 nur in Teilen (einige wenige Stollen und Zugänge) verwirklicht wurde. [1] Ein Plan der Anlage 'Malachit' aus den Unterlagen der CIOS. Datum der Darstellung unklar, mit Sicherheit ab 1945. Entnommen aaus 'Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten'. [1a]
In der 2. Jahreshälfte 1961 (August 1961) wurden verschiedene Untertageanlagen/Stollenanlagen, die sich in der Nutzung der NVA befanden, vonseiten des MfNV in den Zuständigkeitsbereich des Ministeriums des Innern (MdI) mit der Bitte um Prüfung der Verwendungsmöglichkeit als Luftschutzanlagen übergeben. Dieses leitete eine sofortige operativ-technische Prüfung der Anlagen im Sinne der Nutzbarkeit für den Zivilschutz, aber auch zum Zwecke der Lagernutzung ein. Im Ergebnis dessen wurde zb für die Untertageanlage "Malachit" (später KL12) die Nutzbarkeit nach teilweiser Wiederherstellung für den Bevölkerungsschutz und für Lagerzwecke bestätigt. Ein übereinstimmendes Ergebnis lag auch für die Stollenanlagen in Grosseutersdorf (KL22a) und Blankenburg (KL02) vor. In späteren Jahren (Zeitraum muss offenbleiben) wurden die Stollen/Untertageanlagen, die für die Zwecke des MdI nicht nutzbar waren, wieder in die Rechtsträgerschaft des MfNV gegeben. Die NVA hat selbige mit großem Aufwand nach modernsten Gesichtspunkten umgebaut, erweitert und zur Nutzung vorbereitet. Zu diesen Maßnahmen zählten u. a. Bahnanschlussgleise, Wagenübergabestellen und die Hermetisierung. Die Untertageanlagen dienten dann neben der Unterbringung für die Führungsstäbe rückwärtiger Dienste zum Betrieb und zur Planung von materiellen Ausgaben und auch zur langfristigen Lagerung von Munition, technischer Komponenten, Bekleidung und anderer Versorgungsgüter für einen möglichen Handlungsfall der Streitkräfte. [2]
Bis 1976 blieb es still in den endlosen Stollen, bis die NVA sie übernahm und auszubauen begann. Auf Grund finanzieller- und Planungstechnischer Mängel, sowie erheblicher Schäden/Verwerfungen durch Probesprengungen der Roten Armee, konnte nur der wichtigste und als statisch unbedenkliche Teil des Stollensystems ausgebaut und für die Hermetisierung und Lagerung aus- und umgebaut werden. Die Komplexlager 12 (Halberstadt) und 02 (Blankenburg) einte eine logistische Besonderheit gegenüber den anderen UTA-Komplexlagern. Dank der ausgedehnten Stollenabmaße war es im Hauptstollen möglich Bahngleise in Form einer Schleife ohne Rangierbetrieb mit durchgehender Ein- und Ausfahrt zu verlegen. Dadurch konnten komplette Halbzüge mit Lagergut in den Tunnelbereich einzufahren und einen nutzbaren Ladebereich von ca. 210 m für die sichere und gedeckte Be- und Entladung realisieren. So entstand ein Güterempfangsbereich mit nutzbarer Laderampe von ca. 450 m für Bahn- und LKW Anlieferung. Zusätzlich entstanden Lagerstollen, Bereitstellungsräume, Versorgungs- und Arbeitsräume. Die vielen Altstollen wurden gesichert, abgesperrt und ungenutzt belassen.
Im Jahre 1983 wurde das KL12, als ein wichtiger Bestandteil der Konzeption der "vorgeschobenen Versorgungsbasen" (vVB) zur Nutzung übergeben und ergänzte weitere Objekte der insgesamt zwei Versorgungsbasen. Von nun an sicherte dieses Lager alles, was die Vereinten Streitkräfte auf dem westlichen Kriegsschauplatz im Verteidigungsfall/Handlungsfall benötigten. Die Aufgabe der Untertageanlagen war die langfristige, kostengünstige und gesicherte Lagerung großer Munitionsmengen für verschiedene Kaliber und Waffensysteme, die Lagerung von Ersatzteilen etc., in einem Untertagebereich. Neben Munitionslagerung hatten die Versorgungsbasen, denen die UTA's zugeordnet waren, eine 90-Tage Mindestbevorratung an Kraftstoffen, Kampftechnik, Ersatzteilen, EWZ Sätzen, Bekleidung etc. sicherzustellen. Bis 1990 wurden dort ober- und unterirdisch ca. 20.000 Tonnen Munition, Material und Bekleidung gelagert.
Hinzu kam die materielle topographisch-geodätische Sicherstellung mit Kartenmaterial als Bestandteil der eingelagerten Reserven. Diese Reserven wurden/wären durch Vermessungseinheiten (VE) oder den Topographisch-geodätischen Einheiten aus dem Materiallager-2 (ML-2) der NVA bei Spechthausen heraus in die Untertageanlagen bei Halberstadt (KL12) und Blankenburg (KL02) verbracht worden. Im ML-2 lagerten die für die Sicherstellung der Stäbe und Truppenteile der Land- und Luftstreitkräfte sowie der Grenztruppen notwendigen topographischen Unterlagen (Auflage: je 500 Exemplaren 1:25 000-1: 200 000 und je 250 Exemplaren 1:10 000, 1: 500 000 und 1: 1 000 000) des MTD für den Frieden sowie für den Verteidigungszustand in einem EDV-gestützten Hochregallager mit 3.000 Kartenblätter (1:25 000-1:200 000) und 1.500 Kartenblätter (übrige Maßstäbe) in petschierten und verplombten Wellpappbehältern. Bestandteil der Basen waren daher auch weitere, in der DDR örtlich unterschiedliche, oberirdische Lagerobjekte, die Untertageanlagen ergänzten. Zu den Lagerbasen zählten auch mehrere Tanklager die die Versorgung mit Treib- und Schmierstoffen (T/S) sicherstellen sollten, in der Regel hatten diese T/S Läger Gleisanschlüsse, waren in Einzelfällen an Pipelinesysteme angeschlossen oder zur Betankung/Enttankung mit Tankschiffen in der Lage. [3]
Ihrer Verwendung für den materiellen Bedarf der handelnden Streitkräfte an Ausrüstung, Munition, Ersatzteilen, Sanitätsmaterial und anderen Lagergütern für die im Handlungsfall oder nach Ausrufung des Verteidigungszustands befohlenen Handlungsrichtungen folgend, gab es für verschiedene untertägige wie auch überirdische Komplexlager klare, präzise Normativen der Handlungsbereitschaft, der Ausgabezeiten, der Transportvorbereitung und der damit verbundenen begleitenden Maßnahmen.
Gleichwohl gilt zu beachten, dass es auch übergreifende Elemente der Sicherstellung gab. Insbesondere bei der Sicherstellung des Schutzes des Führungspunktes der jeweiligen Objekte und der handelnden Sicherungsstellungskräfte vor den Wirkungen von Massenvernichtungswaffen in unterschiedlichen Einsatzszenarien. So galten z. B. für verschiedene untertägigen Anlagen ähnliche Schutzkonzepte, wobei je nach notwendigem Handlungsschema, die Betriebsweisen der Schutztechnik, die Abläufe und Sicherstellungshandlungen dem konkreten Lagerobjekt angepasst wurden.
Dies war vor allem den baulichen Besonderheiten und den real geplanten und sicherzustellenden Transportkonzeptionen zur Absteuerung der Lagergüter geschuldet. So war z. B. im KL02 bei Blankenburg ein flächenmäßig größerer Teil des Lager- und Führungsbereiches hermetisierbar als z. B. im genutzten UTA-Bereich für das KL12 bei Halberstadt oder anderen Untertageanlagen, die die NVA nutzte. In Halberstadt lagen die Ursachen in den nach 1945 erfolgten Sprengungen in den Zugangsbereichen der früheren Rüstungsanlage, die im Rahmen des Jägerprogramms für Rüstungsaufgaben genutzt werden sollte.
Durch die (gegenüber, den ursprünglichen Maßnahmen einer Komplettsprengung) geringen Sprengarbeiten in den Zugangsbereichen der Anlage, sollte nach 1945 die weitere Nutzung als Rüstungsstandort gemäß den Regelungen der Verhandlungen der Alliierten auf Jalta verhindert werden.
Nachfolgend sollen hier dennoch zur Erläuterung der Abläufe und möglichen Normativen (Beispielhaft) einige Schemen gezeigt werden, die einen Überblick über die Normativen in einem militärisch genutzten Lagerobjekt geben sollen. [4]
Nach Abschluss der Räumung der eingelagerten Reserven wegen Mobilisierung im Handlungsfall wäre die Untertageanlage u. a. zum Zweck des Luftschutzes für die umliegenden Bevölkerung vorbereitet worden. Die eingelagerten Betten waren für die Unterbringung des zusätzlichen Personals vorgesehen, das im Rahmen der Mobilisierung dort unterbracht werden sollte. Diese hätten nicht, wie weitläufig verbreitet, im Rahmen einer der Nutzung der Untertageanlage KL-12 als Internierungslager gedient.
Im Jahre 1991 übernahm zunächst die Bundeswehr diese Anlage und nutzte diese bis 1995 als Depot. Im Jahre 1991 beschloss die KfW und die ehem. DDR Staatsbank, dieses Stollensystem als Lagerplatz für das unbrauchbar gewordene DDR-Geld zu nutzen. Aus den Staatsbanktresoren im ehemaligen SED-Zentralkomitee wurden die Restbestände der DDR-Währung am 23. April 1990 in Begleitung des 9. Transportbataillon der NVA und der deutschen Volkspolizei mit acht Tatra-LKW nach Halberstadt verbracht.
In 2 Stollen der Anlage wurden 620 Millionen Stück Banknoten im Wert von 105,8 Mrd. Mark der DDR, Reisechecks, Sparbücher und Kraftstofftalons des VEB Minol eingelagert. Anschließend wurden beide Stollen von oben durch 60 Bohrungen mit Kiessand verfüllt und mit Wasser vermischt, um eine flächendeckende Verteilung zu gewährleisten. Nun hoffte man, dass es dort unter den klimatischen Bedingungen verrottet. Der Gedanke war gut, aber er verfehlte sein Ziel. Denn sorgsam in Plastik und Jutesäcken verpacktes Geld verrottete nicht und Einbrechern gelang es in die Anlage einzudringen und etliche Geldscheine zu entwenden. Diesen Umstand nahm man 2002 zum Anlass, beide Stollen restlos zu entleeren und alle Werte in Containern der Restabfall-Vorbehandlungsanlage am Braunkohlewerk Buschhaus in Schöningen bei Helmstedt zuzuführen, um die DDR-Restwertbestände dort zusammen mit Hausmüll zu verbrennen. Ende Juli 2002 war dann der größte Teil der etwa 3000 Tonnen "Altlasten" abtransportiert und die Anlage wurde wieder versiegelt. [4]
Seitdem gab es immer wieder Personen, die dieser Anlage schwer zusetzten, indem Sie sämtliches Metall entwendeten, Einrichtungen zerstörten oder Brände legten. Dieser Minderheit ist es wahrscheinlich auch zu verdanken, dass der Schutz für diese Anlage nicht gewährleistet werden konnte. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse und/oder selbst ernannte Eigentümer ohne Perspektiven taten Ihr Übriges. Ernstzunehmende zwischenzeitliche Nutzungsideen privater Investoren verliefen aufgrund der Größe der Anlage und der unsicheren Eigentumsfrage negativ.
Ein Foto der letzten offiziellen Begehung: 28.02.2015
In der Vergangenheit wurden die Außenanlagen für Dreharbeiten zum Film "The Monuments Men" genutzt.
Als 2005 in der UTA KL12 noch das Deckenlicht funktionierte entstanden von Hr. Kemnitz diese unverzichtbare Zeitdokumente aus dem Stollenbereich und den Betriebsräumen: VIMUDEAP/KL12 . Zur Orientierung im Objekt halfen diese: Detailkarten. Erwähnt sein muss in diesem Zusammenhang die seit langem vergriffene CD/DVD aus der Edition Vimudeap: "Malachit/Komplexlager 12"
Informationsstand: 2023
(Quellen: [1] 8th Armored Division - Books and Histories (8th-armored.org) , https://www.8th-armored.org/books/leach/tw06.htm ; [1a] "Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkrieges" (Hsg. H. W. Wichert); [2] BArch DO 1/40451; [3] Militärisches Geowesen der DDR, Nr. 20/2006; [4] P. Rentsch, B. Pohler, J. Benndorf, Archiv Heimatgalerie, [5] "Der Schatz von Halberstadt" (M. Zirlewagen); P. Rentsch; Programm "Delphin" (P. Bergner); Befehl "Filigran" (P. Bergner); Aussagen letzter Bauwerkskommandant Oberst B.; Archiv Heimatgalerie)
Bilder
Eine besondere Sorgfalt in der Planung und Umsetzung galt es für die Schleusen- und Torbereiche der Lieferstrecken (LKW/Bahn) sicherzustellen. Ihr Verschluss garantierte den Splitter- und Objektschutz und stellte die Hermetisierung bzw den Schutz vor Gasen sicher. Das öffnen und schließen erfolgte in zentraler Verantwortung durch den Bauwerksdispatcher aus dessen Schaltwarte/Dispatcherraum mittels Öldruckkolben. In Havariefällen war eine zusätzliche Handbetätigung vorgesehen. Im verschlossenen Zustand sicherten je zwei Bolzen im unteren und oberen Bereich den sicheren Verschluss. Die Tormechanik war in den Lieferstrecken für LKW und Bahnanschluss identisch. Einige Detailansichten der unterschiedlichen Torpaare aus der Fertigung "Schachtbau Nordhausen" aus den Schleusen- und Torbereiche. Mein Dank gilt Hr. T. Fröhlich für die Detailaufnahmen 08-16.
(Quellen:
Bild 09-17: T. Fröhlich)
Oberhalb der Untertageanlage KL12, auf dem Thekenberg befanden sich sechs Zu- und Abluftanlagen, die durch Überhauen aus dem Stollensystem an die Oberfläche führten. Diese Bilder (aus 2008) wurden mir freundlicherweise von Hr. T. Fröhlich zur Verfügung gestellt. Ich hatte es damals leider versäumt bzw. zeitlich nicht geschafft, den oberen Bereich zu dokumentieren.
(Quellen:
Bild 01-06: T. Fröhlich)
Das Buch zum KL12
Im April 2020 erschien das Buch "Der Schatz von Halberstadt - Die KfW und das Ende des DDR Papiergelds" von M. Zirlewagen im Verlag Heinrich Editionen.
Auf der Homepage der KfW wird das Buch vorgestellt und steht dort als kostenlose pdf-Datei zum Download bereit.
Hier darf ich diese mit Zustimmung des Autors auch anbieten: Der Schatz von Halberstadt
weitere Komplexlager
Komplexlager 02 - Füst vVB (Objekt/Vorhaben 16/07/620, Untertageanlage/UTA, bei Blankenburg) - Schutzklasse C, 67 ha, direkte Unterstellung: STMCRD, mit Gleisanschluss und kompletter Einfahrt des Zuges in die UTA, somit Möglichkeit für gedeckter Be- und Entladung, Rufname der NZ: "Katalog", Nachnutzung durch die Bundeswehr als Sanitätsdepot
Komplexlager 22 (Objekt/Vorhaben 16/10/088, Untertageanlage/UTA, Objekt 16/088, Rothenstein bei Kahla) - Schutzklasse C, 40 ha, direkte Unterstellung: STMCRD, mit Gleisanschluss, Rufname der NZ: "Nachthimmel"
Komplexlager 32 (Objekt/Vorhaben 16/12/631, Untertageanlage/UTA, bei Lohmen) - Schutzklasse C, 56 ha, direkte Unterstellung: STMCRD, mit Gleisanschluss
Komplexlager 22a (Untertageanlage/UTA, bei Grosseutersdorf) - Schutzklasse C, direkte Unterstellung: STMCRD, mit Gleisanschluss
Komplexlager 23 (Übertageanlage, bei Hirschfeld) - Lagerfläche: ca. 41 ha, direkte Unterstellung: Militärbezirk III (MB III), ohne Gleisanschluss
Mobilmachungslager einer Mot.-Schützendivision mit allen Strukturelementen. Wesentliche Elemente der Lagerung: 3 MSR, 1 PR, 1 AR, 1 Reg. TLA, 1 Aufkl.-Btl., 1 NA-Btl., 1 Rak.-Abt., 1 BMS, 1 Med.-Btl., Stabskompanie, Reserve-Regt., 167 t Sprengstoff, 356t Munition, Treib- und Schmierstoffe. Zusätzlich eingelagert war Technuik für das WBK Karl-Marx-Stadt und WBK Gera. Auf dem Gelände befanden sich 51 Hallen und Bunker. Die SPW-Technik stand im wesentlichen abgeplant auf Freiflächen. (Stand: 01. November 1989)
Im Oktober 1989 wurde im Bereich des KL23 ein automatisch arbeitendes Aufklärungssystem des US-Geheimdienstes durch funkelektronische Peilmaßnahmen der HA II und HA III festgestellt, lokalisiert und vor der Bergung unter Kontrolle des MfS geführt. Die Arbeitsweise der Sonde ähnelt der im Bezirk Frankfurt/Oder aufgefundene Sonde des US-Geheimdienstes an einem NVA-Objekt. Fahrzeugbewegungen werden nach Mustern selektiert, gespeichert und als Funksignale an den US-Fernmeldesatelliten FLEETSATCOM 3 im Millisekundenspektrum gesendet.
Nach Bergung durch Mitarbeiter der HA III und im Beisein diverser Medienvertreter der DDR, UdSSR, BRD und USA folgt eine technische Untersung durch das MfS.
Komplexlager 43 (Übertageanlage, ehem. ML, bei Droben) - Lagerfläche: ca. 37 ha, direkte Unterstellung: MB III, ohne Gleisanschluss
Letzte Angabe zum Lagergut: Technik/Bewaffnung/Ausrüstung einer MOB-Division, Technik/Bewaffnung/Ausrüstung zusätzlicher Kommandonummern (z.B. des WBK-Dresden/Panzerersatzregiment der Armee und anderer Einheiten, ein ML, eine Tankstelle und eine Batterieladestation. Ein Großteil der Technik und Munition stand/lagerte im Freien, da die vorhandenen Hallen nicht ausreichend waren. Der Besatz mit Explosivstoffen in den Munitionshallen war überschritten. Vom MfNV lag hierfür eine Ausnahmegenehmigung bis Juli 1991 vor. (Stand: 02. November 1989)
Komplexlager 13 (Übertageanlage, in Torgau) - Lagerfläche: ca. 22 ha, direkte Unterstellung: MB III, mit Gleisanschluss
Im KL13 waren die Bestände an Kampftechnik, Bewaffnung, Bekleidung und Ausrüstung sowie materielle Mittel einer MOB-mot. Schützendivision eingelagert. Etwa 170 Panzer, 500 SPW, 980 Kfz, 110 Panzerabwehrsysteme, 565 Luftabwehrsysteme und 140 Artilleriesysteme. Zusätzlich umfangreiche Gerätschaften des MTW. (Stand: 19. Oktober 1989)
Komplexlager 25 (Übertageanlage, bei Grimme) - Lagerfläche: ca. 100 ha, direkte Unterstellung: MB V, ohne Gleisanschluss
Eingelagert waren hier: Mobilmachungsreserven von Teilen des AZ-19 (AAB-19, PAR-19, FAR-19, NSAR-32, Reserve-Rgt., ABmS-19, LAB-19, SabAB-19, MStA und Verw. 2000 AZ-19), Fremdkdo.-Nr. des Kdo. MB V (MTW), der VP-Bereitschaften und Kampfgruppen sowie Zwischeneinlagerung von gepanzerter Technik im Zuge von Abrüstungsmaßnahmen. In Zahlen: 2318t Munition, 897 Kfz, 431 Anhänger, 11.865 Paletten (mat. Mittel, PSA, Med., B/A, Bewaffnung), 211 SPW, 13 Bergepanzer, 36 Flak, 107 Panzer, 11 BLG, 11 Kanonen. (Stand: 30. Oktober 1989)
Komplexlager 15 (Übertageanlage, bei Relzow) - Lagerfläche ca. 50 ha, direkte Unterstellung: MB V, ohne Gleisanschluss
Aufgabe des KL-15 war es, die Lagerung, Wartung und Auslagerung von Mobilmachungsreserven der 20. MSD und anderer Führungsorgane und Truppen des Kommando MB V und der drei nördlichen Wehrbezirke sicherzustellen. Im Objekt waren eingelagert ca.: 200 Artillerie-Mittel, 500 Panzer, 600 SPW, 500 PKW, 300t Explosivmasse an Munition und Sprengmittel, 1200 LKW und 20.000 B/A-Komplexe (Stand: 31. Oktober 1989)
(Quellen: Programm "Delphin", "Filigran"; BStU/MfS/HAI/Nr.17449; Karte des Fernmeldenetzes, Ausgabe 1986, P. Rentsch; MfNV Verwaltung Nachrichten; GoogleEarth; Archiv Heimatgalerie"; http://scz.bplaced.net/tarn-nva.xml)